Bonifatiuswerk-Geschäftsführer Ingo Imenkämper (rechts) und Präsident Heinz Paus präsentieren das Leitmotiv zur bundesweiten Diaspora-Aktion 2022.
Speyer. Mit einem Gottesdienst im Dom von Speyer eröffnet das Bonifatiuswerk am Sonntag, 6. November, die bundesweite Diaspora-Aktion der katholischen Kirche. Das Leitwort der diesjährigen Aktion heißt „Mit DIR zum WIR.“.
Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feiert um 10 Uhr den Gottesdienst. Konzelebranten sind Bischof Czeslaw Kozon aus Kopenhagen in Dänemark und Bischof Philippe Jourdan aus Tallinn in Estland. Das Pontifikalamt, das die Speyerer Dommusik (Konzertchor des Mädchenchors und Männerstimmen der Domsingknaben) sowie die Karlsruher Band „Condimento“ gestalten, wird vom Domradio im Livestream unter www.domradio.de übertragen, die Fernsehsender EWTN.TV und Bibel TV übernehmen das Signal.
Beim anschließenden Festakt im „Hangar 10“ des Technikmuseums in Speyer wird der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Bonifatiuspreis verliehen. Stifter ist der langjährige Chefredakteur der Kirchenzeitung im Erzbistum Köln, Prälat Erich Läufer (94) aus Leverkusen. Ausgezeichnet werden innovative Ideen, die zeigen, wie der christliche Glaube heute einladend in die Welt getragen werden kann. Insgesamt sind 187 Bewerbungen aus fast allen deutschen Bistümern eingegangen.
Zwei Wochen später, am bundesweiten Diaspora-Sonntag, 20. November, macht das Bonifatiuswerk auf die Situation der katholischen Glaubensgeschwister in der Diaspora aufmerksam. Unter www.mit-dir-zum-wir.de bietet das Hilfswerk für den Glauben umfangreiche Informationen und Materialien dazu an. Am Diaspora-Sonntag sammeln katholische Christinnen und Christen im Rahmen einer bundesweiten Kollekte für die Katholikinnen und Katholiken in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum.
Zum diesjährigen Motto „Mit DIR zum WIR.“ sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen: „Das WIR ist der Markenkern unseres Glaubens, die Beziehung zueinander und zu Christus. Das Leitwort unserer diesjährigen Diaspora-Aktion ‚Mit DIR zum WIR.‘ erinnert an diese wertvolle Bedeutung christlicher Gemeinschaft und will dazu ermutigen, sie neu schätzen zu lernen. Gleichzeitig soll die Willkommenskultur in unseren Gemeinden gestärkt werden, die alle Menschen ohne Vorurteile und Diskriminierung in das große WIR einbezieht. ‚Mit DIR zum WIR‘ – also gemeinsam statt einsam.“ Gerade in der Diaspora komme es – auch über die Kirchenmauern hinaus – auf jeden Einzelnen an, betont Austen.
„Der Diaspora-Sonntag am 20. November ist ein wichtiger Tag der Solidarität mit unseren Glaubensgeschwistern, die in einer extremen Minderheitensituation ihren Glauben leben. Wir bitten daher darum, die Arbeit des Bonifatiuswerkes zu unterstützen, damit wir weiterhin den Menschen in den Diaspora-Regionen finanziell und ideell zur Seite stehen können“, sagt Heinz Paus, der scheidende Präsident des Bonifatiuswerkes. Der 74-Jährige ist seit 2013 ehrenamtlicher Präsident des Hilfswerkes. Der frühere Paderborner Bürgermeister steht bei der Mitgliederversammlung, die am Montag, 7. November, ebenfalls in Speyer tagt, nicht mehr zur Wahl. Eine erneute Kandidatur ist nach der Satzung des Bonifatiuswerkes aus Altergründen nicht möglich.
„Auch im Bistum Speyer gibt es Regionen, in denen Katholiken in der Minderheit sind und die vom Bonifatiuswerk unterstützt werden“, sagt Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. In der Nordpfalz könne man sich „MOKI“, die Mobile Kinder- und Jugendkirche, ausleihen – ein schnell aufgebautes Zelt, mit dem die Kirche zu den Menschen kommt, statt umgekehrt. „In Ludwigshafen konnten bei einer Nacht der offenen Kirche an Pfingsten 2022 tausende Menschen Kirchen in einem anderen Licht sehen und erleben. In mehreren Diaspora-Pfarreien bringen seit vielen Jahren rapsgelbe Boni-Busse die Gläubigen zu Gottesdiensten, Gruppentreffen oder Jugendaktionen“, berichtet Wiesemann über das Engagement des katholischen Hilfswerkes in seinem Bistum.
Gäste aus der Diaspora in Pfarreien des Bistums
Bereits am Abend vor der offiziellen Eröffnung gibt es mehrere Gottesdienste, die im Zeichen der Diaspora-Aktion stehen: Bischof Jourdan ist am Samstag, 5. November, in Dudenhofen (Pfarrkirche St. Gangolf, 17 Uhr) bei der Messfeier anwesend. Im Anschluss an den Gottesdienst informiert der Bischof über die Situation der katholischen Kirche in der Republik Estland: Von den etwa 1,3 Millionen Einwohnern sind gut 6 000 katholisch. Der Katholikenanteil liegt bei 0,5 Prozent.
Der Kopenhagener Bischof Kozon wird am 5. November die Pfarrei Schönenberg-Kübelberg besuchen und dort um 18.30 Uhr die Messe in Waldmohr-St. Georg mitfeiern. Im Anschluss an die Messe wird über die Kirche in Dänemark berichtet: Das Bistum Kopenhagen ist mit 2,1 Millionen Quadratkilometern flächenmäßig eines der größten der Welt, zu dem Dänemark selbst aber auch Grönland zählen. Von den etwa 5,6 Millionen Einwohnern auf dem Gebiet des Bistums sind 44 000 katholisch (0,8 Prozent).
Einen dritten Gottesdienst mit Bezug zur Diaspora-Eröffnung gibt es am 5. November in Winnweiler (Pfarrkirche Heilig Kreuz, 18.30 Uhr), dort ist Schwester Margareta Kühn aus Berlin zu Gast. Schwester Margareta wird über ihre Arbeit im Sozialprojekt „Manege“ in Berlin-Neukölln berichten. Die „Manege“ ist eines der Beispiel-Spendenprojekte der diesjährigen Diaspora-Aktion. Insbesondere Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen erhalten dort Unterstützung.
Über das Bonifatiuswerk:
Seit 1849 unterstützt das Bonifatiuswerk katholische Christen in Regionen, in denen sie ihren Glauben in einer extremem Minderheitensituation leben. Gefördert werden so die Seelsorge und Glaubensweitergabe in den Bereichen der Deutschen und der Nordischen Bischofskonferenz (Nordwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und Island) sowie in Estland und Lettland. Als „Hilfswerk des Glaubens“ sammelt das Bonifatiuswerk Spenden und stellt diese als Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung. Mehr unter: www.bonifatiuswerk.de
Text: Bonifatiuswerk-is/Foto: Bonifatiuswerk/Marius Thöne