Unter dem Motto „Den Speyerer Dom intensiv erleben“ fand vom 13. bis 15.05.2022 ein Bildungs- und Besinnungswochenende mit Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl statt. Die gewonnen Eindrücke begleiten uns noch immer.
Ein Erlebnisbericht von Lilith Seubert (16 Jahre) und Linnea Brönner (16 Jahre)
Das Wochenende begann mit einer Vorstellungsrunde der 16-köpfigen Gruppe im Priesterseminar. Trotz einiger weitangereister Teilnehmer, wie beispielsweise aus der Schweiz, bildete sich schnell eine Gemeinschaft, die eines verband: der Dom zu Speyer. Dieser wurde uns anschließend in einer kunsthistorischen Einordnung von der Leiterin des Domkulturmanagements, Friederike Walter, nähergebracht. Durch den aufschlussreichen Vortrag war es leichter, alle noch folgenden Informationen zum Dom besser einordnen zu können. Der Abend endete mit einem Konzert von „La Fonte Musica“ im Dom und der nachfolgenden Möglichkeit, allein Zeit in der dunklen Krypta zu verbringen. Eine besinnliche Ruhe in einem eindrucksvollen Raum, die man nicht jeden Tag erleben kann.
Der nächste Tag begann mit einer großen Domführung von Christoph Kohl, der uns mit seiner Leidenschaft für den Dom viel Neues beibringen konnte. Zwischendurch hatte man immer die Möglichkeit Fragen zu stellen, und somit wurde uns vieles über dieses einzigartige Gebäude klarer.
Nach der Mittagszeit präsentierte uns Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer das Faksimile des prächtigen Codex Aureus Spirensis - dieses prachtvolle Evangeliar war ein Geschenk Heinrichs III. aus dem Jahre 1045. Die Begeisterung und das viele Wissen Hundemers beeindruckte alle Teilnehmer.
Nach einer gemeinsamen Kaffeepause haben wir mit der Teilnehmergruppe eine Messe in der Afrakapelle gefeiert. Die Gruppengröße gab uns die Möglichkeit für ein Predigtgespräch, aus dem wir viel mitnehmen konnten. Der darauffolgende zweite Teil der Domführung führte uns in den Kaisersaal und weit hoch auf die Orgel des Domes. Die Orgelvorführung durch Dr. Christoph Kohl war ein unvergessliches Erlebnis. Die einzelnen Register der großen Orgel mit 5496 Pfeifen wurden uns vorgestellt und wir konnten ebenfalls Orgelliteratur aus verschiedenen Epochen hören, was von der Empore aus verzaubernd und ein ganz anderes Gefühl als im langen Mittelschiff war. Am Abend war die Chornacht im Dom der krönende Abschluss eines fantastischen Tages, der ebenfalls in der Germansklause des Bischöflichen Priesterseminars mit tiefgründigen Gesprächen endete.
Der Sonntag begann mit einem ausführlichen Bibelgespräch zur Lesung des später folgenden Kapitelsamtes. Die Gruppe harmonierte auch hier perfekt, die eindrucksvolle und bergende Atmosphäre der großen Krypta unterstützten unsere Gespräche. Mit einem Glas Domwein haben wir zum Abschluss im Schatten des Domes auf ein tolles Wochenende zurückgeblickt.
Im Nachhinein ist deutlich spürbar, welche emotionale Verbindung wir während des Wochenendes zum Dom zu Speyer aufgebaut haben - ein beeindruckendes Gebäude, was man mit allen neu dazugewonnen Informationen viel mehr zu schätzen lernte.