UNESCO-Welterbetag 2021

Online-Programm mit Führungen, einem Vortrag, einer Lesung und einem Konzert

In diesem Jahr ist es 40 Jahre her, dass der Dom zu Speyer auf die Liste des Welterbes aufgenommen wurde. Der bundesweite UNESCO-Welterbetag am 6. Juni diente als Auftakt zu diesem Festjahr. Pandemiebedingt fanden alle Veranstaltungen online statt. Diese fanden großen Anklang, wie Teilnehmerzahlen und individuelle Rückmeldungen beweisen. Einige Teilnehmer begrüßten dabei ausdrücklich das Online-Angebot und wünschten sich eine Fortführung auch in der Nach-Corona-Zeit.

Zwei Führungen, ein Vortrag und eine Lesung für Kinder und fanden über ein Videokonferenzsystem statt. Bei diesen Formaten konnten auch direkt Fragen gestellt werden, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Mit dabei waren jeweils 50 Teilnehmer. Eine Live-Führung über Facebook wurde bis zum Folgetag 1.800 mal abgerufen. Am Abend gab es zum Abschluss des Welterbetages eine Live-Übertragung eines Konzertes des Deutschen Kammerchors aus dem Dom. Dieses sahen sich inzwischen rund 1000 Menschen über die YouTube Kanäle von Dom, Dommusik und Bistum an.

Inhaltlicher Schwerpunkt war die Frage nach den Kriterien und der Bedeutung des Welterbestatus. Bastian Hoffmann, Leiter des Dom-Besuchermanagements, erklärte in seiner Führung, nach welchen Kriterien der Dom 1981 zum Welterbe erklärt wurde und welche Besonderheiten der Dom aufweist, so dass er „außergewöhnlichen, universellen Wert“ für die gesamte Menschheit besitzt.

Sabrina Koob, Mitarbeiterin im Dom-Kulturmanagement, verwies in einem Online-Vortrag auf die Zusammenhänge zwischen dem Dom und der jüdischen Ansiedlung im mittelalterlichen Speyer. Das christlich-jüdische Erbe ist im Zusammenhang mit dem Thema Welterbe von besonderem Interesse, da Mitte des Jahres die Entscheidung erwartet wird, ob die jüdischen Stätten in Speyer auf die Liste des UNSECO-Welterbes aufgenommen werden. Mit diesem Punkt wurde der Bezug zum Motto des diesjährigen Welterbetages „Solidarität und Dialog“ aufgenommen, indem der Dom in Dialog zu den jüdischen Stätten in seiner Umgebung trat.

Um auch nachfolgende Generationen für das Thema Welterbe zu begeistern, las Domdekan Dr. Christoph Kohl aus dem Kinderbuch „Schnippi, die Dommaus“, geschrieben und illustriert von Helmut Schollenberger, der ebenfalls an der Lesung teilnahm. In einer weiteren Live-Führung nahm die Leiterin des Dom-Kulturmanagements, Friederike Walter, die Teilnehmer mit auf die Chorempore und zum Dachstuhl des Doms. Diese beiden Orte werden im Rahmen einer besonderen Welterbe-Führung im Laufe des Jahres erstmals auch für Gruppen zugänglich sein. Mit Ausnahme der Lesung sind Videoversionen der Führungen und Vorträge über den Youtube Kanal des Doms abrufbar: www.youtube.com/channel/UCYTy3w3KilQHu5XDdJ9tDAg

Das Konzert, das am Abend ebenfalls als reines Streaming-Angebot stattfand, ist ebenfalls weiterhin auf Youtube abrufbar. Der Deutsche Kammerchor bot mit seinem Programm „Haschiwenu: Bringe uns zurück“ jüdische Synagogalmusik dar. Der Chor nahm Zuhörer mit auf eine Reise durch das jüdische Festtagsjahr, auf der ein breiter Querschnitt des Repertoires zu erleben war, welches an den Synagogen Deutschlands bis zur Shoa erklungen ist. Ermöglicht wurde das Konzert des Deutschen Kammerchors durch die finanzielle Förderung von #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V.  aus Mitteln das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.