Lichtermesse der Saliergesellschaft
Traditioneller Teil der Lichtermesse ist die Segnung der Pax-Christi-Brote, die an den Ausgängen des Domes für die Gottesdienstbesucher mit der Bitte um eine Spende bereitgehalten werden. Damit bezieht sich die Saliergesellschaft auf das Gebot, dass anlässlich der Messfeier zum Gedenken an Heinrich IV., „von jedem Hause ein Brot den Armen zum Almosen“ gegeben werden solle.
Gebet für das Seelenheil Heinrich IV.
Die Lichtermesse im Dom geht auf die Verleihung umfangreicher Privilegien an die Bürger der Stadt Speyer durch Kaiser Heinrich V. zurück. Anlass hierfür war die Beisetzung seines Vaters Heinrich IV. im Mittelschiff am 7. August 1111. Der Text der Vorrechte wurde über dem Hauptportal des Doms angebracht. Diese bedeuteten „die Befreiung von drückenden Erbschaftssteuern, Zöllen und unbezahlt zu erbringenden Dienstleistungen", so Alfred Schießler, Vorsitzender der Speyerer Salier-Gesellschaft. Der Kaiser verknüpfte den Erhalt der Privilegien mit einem Gebot: Er forderte die Bewohner Speyers auf, am Todestag seines Vaters mit Kerzen in den Händen zu einem Gedenkgottesdienst in den Dom zu kommen, um für das Seelenheil Heinrichs IV. zu beten. Des Weiteren war mit der Messe die Aufforderung zur Spende für die Armen verknüpft. Die Salier-Gesellschaft hat 1992 diese alte Tradition wiederaufleben lassen und feiert am ersten Samstag im August das Privilegienfest mit einem Gottesdienst im Dom. Dort wird der salischen Kaiser gedacht und deren Gräber mit Blumen geschmückt.