Mittwoch, 26. März 2025

Journalist Michael Garthe spricht zum Thema „Hoffnung“

Michael Garthe © Foto Lenz

Der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ eröffnet die Reihe der diesjährigen Fastenpredigten im Speyerer Dom

Speyer. Am Donnerstag, 27. März, 19:30 Uhr, spricht der Journalist und ehemalige Rheinpfalz-Chefredakteur Michael Garthe im Speyerer Dom. Damit ist er der erste der drei Prediger, die 2025 die Tradition der Fastenpredigten weiterführen werden. Die 2023 begonnene Predigtreihe „ImPuls“ steht in diesem Jahr unter der Überschrift: „Hoffnung“. Sie knüpft damit an das Motto des Heiligen Jahres an, dem Papst Franziskus den Leitsatz „Pilger der Hoffnung“ vorangestellt hat.

Die Fastenpredigt steht im Rahmen einer abendlichen Andacht im Dom. Die liturgische Leitung übernimmt Domdekan Dr. Christoph Kohl. Domorganist Markus Eichenlaub wird die Fastenpredigt musikalisch gestalten. Diese wird, wie auch die kommenden Fastenpredigten, live auf den Social-Media-Kanälen von Bistum und Dom übertragen.

 

Fastenpredigten im Speyerer Dom 2025

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und das Domkapitel Speyer möchten mit den Fastenpredigten im Dom einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Verkündigung der christlichen Botschaft in die Gesellschaft hinein leisten. Dazu konnten herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gewonnen werden. Nach Michael Garthe wird am 3. April der Wirtschaftswissenschaftler und Speyerer Ehrenbürger Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Eichhorn im Dom sprechen. Die letzte Fastenpredigt dieses Jahres hält am 10. April Schwester Nathalie Becquart, Untersekretärin der Welt-Bischofssynode. Sie wurde vom amerikanischen Forbes Magazin 2024 auf die Liste der einflussreichsten 50 Frauen weltweit aufgenommen. In den Vorjahren waren unter anderem die Chefredakteurin des ZDF, Bettina Schausten, und Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler der Einladung in den Speyerer Dom gefolgt.

 

Zur Person: Michael Garthe

Michael Garthe wurde am 24. Juli 1958 in Speyer geboren. Sein Magister-Studium der Politikwissenschaft, Publizistik, Ethnologie und Amerikanistik absolvierte er an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Während seines Studiums war er über sieben Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Mainz, Lehrstuhl Internationale Politik mit den Schwerpunkten Europa- und Deutschlandpolitik. Von 1980 bis 1986 arbeitete er als verantwortlicher Redakteur des Jahrbuchs der Europäischen Integration. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Buch- und Aufsatzveröffentlichungen zur Europapolitik. 1987 übernahm er den Posten des Politik-Redakteurs bei der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ in Ludwigshafen. Von 1989 bis 1993 war er deren Hauptstadt-Korrespondent. Von Januar 1994 bis Juni 2023 zeichnete er als Chefredakteur der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ für die Inhalte einer der auflagenstärksten Regionalzeitungen und deren Online-Medien verantwortlich. Er ist Mitherausgeber zahlreicher Buchpublikationen über die Pfalz. Seit 2004 ist er Fellow des Centrums für angewandte Politikforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München (C.A.P.). Vom Gründungsjahr 1999 an ist Michael Garthe Mitglied im Kuratorium der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer. Immer wieder machte er sich publizistisch und im Rahmen verschiedener Benefiz-Aktionen für den Erhalt des Speyerer Doms stark. Für seine journalistische Arbeit erhielt Michael Garthe zahlreiche Preise, darunter der Publizistikpreis „Pro Europa“ des Europäischen Parlaments und der Prix Stendhal. 2024 wurde er mit dem päpstlichen Silvester-Orden ausgezeichnet.

 

Hintergrund: Zur Tradition der Fastenpredigten

Fastenpredigten haben in der katholischen Kirche eine lange, bis in das 5. Jahrhundert zurückreichende, Tradition. In früherer Zeit dienten sie auch der Vorbereitung der Taufbewerber auf den Empfang der Taufe in der Osternacht. Heute sollen sie, entsprechend dem Sinn der Österlichen Bußzeit, den Glauben der Zuhörer intensivieren und sie dabei unterstützen, ihr Leben am Evangelium zu orientieren.
Fastenpredigten sind gewöhnlich länger als eine Sonntagspredigt und werden meist von bekannteren Kanzelrednern, gelegentlich auch von prominenten Laien, gehalten. Liturgisch wird die Fastenpredigt allenfalls durch wenige Liedstrophen oder meditative Musik, Abschlussgebet und Segen zu einer Andacht erweitert.
Für das Spätmittelalter, vor Einführung der Predigtpflicht im Sonntagsgottesdienst, sind Fastenpredigten als allabendlicher Brauch von Aschermittwoch bis Ostern bezeugt. Oft wurden sie von Mönchen der Predigerorden gehalten und kamen dem wachsenden Bedürfnis nach persönlich-individuellem Glauben entgegen. Nicht selten enthielten sie eindringliche Beschreibungen der Leiden Christi und drastische Appelle zur Lebensführung der Zuhörer. Heute ist die wöchentliche Fastenpredigt im Rahmen einer thematischen Reihe vor allem im deutschen Sprachraum und in Frankreich verbreitet.