Sonntag, 20. April 2025
„Jeder von uns hat seine eigene Taufgeschichte“

Bischof Wiesemann gemeinsam mit den Täuflingen und dem Firmling sowie deren Paten in der Osternacht im Speyerer Dom © Thomas Ott







Osternacht im Speyerer Dom mit knapp 1.000 Gläubigen – Bischof Wiesemann taufte sechs Erwachsene – Der Speyerer Bischof forderte die jungen Erwachsenen auf, „Geschichten, in denen das Leben stärker ist, als der Tod“ zu erzählen
Speyer. Die Osternacht ist ein besonderer Gottesdienst, der alljährlich zahlreiche Gläubige in den Speyerer Dom pilgern lässt. Gemeinsam mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann feierten dieses Jahr an die 1.000 Menschen die Auferstehung Jesu Christi. Traditionsgemäß wurde zu Beginn in der Vorhalle des Doms das Osterfeuer entfacht, um daran die große Osterkerze zu entzünden. Unter dem Ruf „Lumen Christi –Christus, das Licht“ wurde diese anschließend in den dunklen Kirchenraum getragen, der sich durch die Weitergabe des Lichts an die vielen hundert Kerzen der Gläubigen nach und nach erhellte.
„Wir feiern unsere eigene Auferstehung“
In seiner Predigt nahm Bischof Wiesemann Bezug auf die sechs Erwachsenentaufen, die im Laufe der Osternacht vollzogen wurden. „Jeder von uns hat seine eigene Taufgeschichte“, sagte der Bischof und erläuterte: „Wir feiern mit Ostern nicht nur ein geschichtliches Ereignis, sondern auch unsere eigene Auferstehung, die uns in der Taufe versprochen wurde“. Daraus ergebe sich eine „Freude am Leben, die stärker als alle Depressionen unserer Zeit ist“, sagte Wiesemann und forderte dazu auf, Ostergeschichten zu erzählen, „Geschichten, in denen das Leben stärker ist, als der Tod.“
In der eigenen Glaubensgeschichte wird Ostern konkret
Mit großer Freude, so Bischof Wiesemann, sei die Taufe von sechs Erwachsenen sowie die daran anschließenden sieben Erwachsenenfirmungen (ein Firmling war bereits getauft) verbunden, deren Geschichten ihn tief berührt hätten. Mit persönlichen Worten stellte er sie nacheinander vor und zeichnete kurz ihre unterschiedlichen Wege zum Glaube nach. Erfahrungen mit Tod und Verlust, der Begleitung von Freunden kamen darin vor, aber auch die Geschichte von Miriam, „die sich in den Dom verliebt hat und heute im Domchor singt“, schilderte Bischof Wiesemann in seiner Ansprache. In ihren Geschichten, werde Ostern konkret, in jedem Leben finde die Auferstehung statt, schloss Bischof Wiesemann seine Predigt.
Die musikalische Gestaltung oblag dem KathedralJugendChor, dem Domchor und den Dombläsern, die für eine feierliche Stimmung sorgten. In diesem Gottesdienst erklang auch erstmals seit Gründonnerstag wieder die Orgel des Doms, gespielt von Domorganist Markus Eichenlaub.
Einer der Täuflinge ist der 18-jährige Simon Stunz. Im Interview berichtet er über seinen Glaubensweg.
Hier geht’s zum Interview.