Montag, 03. Februar 2025

Kirche erleben

Bernhard Kaas, Referent für Religionsunterricht an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen, und Weihbischof Otto Georgens (rechts) im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern © Klaus Landry

Erfolgreiche Begegnungstage „Bistum Speyer backstage“ mit etwa 450 Schülerinnen und Schülern

Speyer. Im Januar haben die sechs Begegnungstage „Bistum Speyer backstage“ 2025 stattgefunden. Insgesamt etwa 450 junge Menschen haben einen Tag in Speyer verbracht und mehr als nur einen Blick hinter die Kulissen der katholischen Kirche geworfen.

Eröffnet wurde jeder Begegnungstag im Dom. Zwischen 60 und 90 Schülerinnen und Schüler nahmen je nach Interesse an einer der Spezialführungen teil, die ihnen einen besonderen Einblick in die Kathedrale boten. Sie lernten etwa durch Domkantor Joachim Weller die Domorgeln aus nächster Nähe kennen, ließen sich von Sakristan Michael Flörchinger die Tür zur Sakristei öffnen oder erfuhren von Martin Baron, dem Leiter der Domtechnik, wie modern die alten Mauern ausgestattet sind. Nach dem winterlich kalten Dom fand das weitere Programm im Haus der Kirchenmusik statt. Hier wurden Informationen rund um das Bistum Speyer und die Arbeit des Caritasverbandes spielerisch aufgelockert vermittelt.

Im Zentrum der Begegnungstage steht der Kontakt mit Menschen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen beim Bistum Speyer oder in einer kirchlichen Einrichtung beschäftigt sind. Aus einem breiten Angebot konnte jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin zwei Workshops besuchen. Großen Anklang fand in diesem Jahr etwa ein Workshop zum Thema Inklusion. Katharina Kintz, Seelsorgerin für Menschen mit Behinderung, und Monika Scherr, die selbst sehbehindert ist, ließen die Schülerinnen und Schülern erfahren, wie wichtig es ist, Menschen mit Behinderung Zugehörigkeit und Teilhabe zu ermöglichen. Die Jugendlichen konnten in mehreren Übungen ausprobieren, was es heißt, auf andere Sinne als auf das Sehen angewiesen zu sein. Vor allem aber erlebten sie das Gespräch mit der Betroffenen als eindrucksvoll. Wie sich ihre Kirche für Menschen mit Einschränkungen stark macht, war vielen der Teilnehmenden bisher nicht klar.

Andere Workshops boten den jungen Menschen, deren Schulzeit bald zu Ende geht, konkrete Anregungen für ihre eigene Lebensplanung: Für viele ist direkt nach dem Abitur ein Freiwilligendienst attraktiv, der im In- oder Ausland geleistet werden kann. Oder ist eine Ausbildung beim Bistum Speyer in einem Beruf im Verwaltungsbereich eine Option? Oder ein Studium der Theologie oder der Religionspädagogik mit dem Ziel, in der Seelsorge oder als Religionslehrer bzw. -lehrerin zu arbeiten?

Den Tag beschloss ein einstündiges Gespräch mit einer Person, die in leitender Funktion Verantwortung für das Bistum trägt – In diesem Jahr waren das Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens, Generalvikar Markus Magin und die Ordinariatsdirektorinnen Christine Lambrich und Dr. Irina Kreusch. In jedem dieser Gespräche ging es um konflikthafte Themen, die die Schülerinnen und Schüler bewegen. Die Frage nach der Rolle von Frauen in der Kirche war an jedem Begegnungstag dabei. Immer führte das Gespräch aber auch zu den Überzeugungen und den Erfahrungen, die einen lebenslangen Einsatz in der Kirche tragen. Die Rückmeldungen zeigten, wie sehr die jungen Menschen die Offenheit der Verantwortlichen schätzen.

Insgesamt haben in diesem Jahr 45 Menschen, die bei der Kirche arbeiten, an einem oder mehreren Begegnungstagen mitgewirkt. Jeder von ihnen – von der Auszubildenden bis zum Bischof – hat von seinem Wirken für die „Sache Jesu“ erzählt, von seiner Arbeit und von seiner Motivation.

Das Angebot der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung im Bischöflichen Ordinariat wendet sich an Religionskurse der gymnasialen Oberstufe. Zu den Terminen im Januar können Lehrkräfte, die an einer Schule im Bistum unterrichten, ihren Kurs ab Schuljahresbeginn anmelden. Das für die Schulen kostenlose Angebot kommt gut an. In diesem Jahr konnte nachträglich ein zusätzlicher Tag eingerichtet werden, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, erzählt Bernhard Kaas, Referent für Religionsunterricht an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen, der verantwortlich ist für die Organisation und Durchführung der Begegnungstage.