Montag, 03. März 2025
„Dankbar für sein christliches Lebenszeugnis als Mensch und Politiker“
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Tod von Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel
Speyer. Mit tiefer Trauer nimmt das Bistum Speyer Abschied von Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann würdigt ihn als einen engagierten Christen und Staatsmann, der Zeit seines Lebens der Kirche und der Gesellschaft in besonderer Weise verbunden war.
„Dankbar für sein christliches Lebenszeugnis als Mensch und Politiker nehme ich, persönlich wie auch im Namen der ganzen Diözese Speyer, Abschied von Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel“, erklärte Bischof Wiesemann. Seit vielen Jahrzehnten in Speyer ansässig, engagierte sich Vogel unter anderem im Stiftungsvorstand der St. Dominikus Stiftung sowie im Kuratorium der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer.
Bernhard Vogel wuchs in einem frommen, gemischtkonfessionellen Elternhaus auf und wurde durch die kirchliche Jugendarbeit geprägt. Die katholische Soziallehre bildete stets einen Maßstab seines politischen Handelns – sei es als Landtags- und Bundestagsabgeordneter, rheinland-pfälzischer Kultusminister oder als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Als Präsident des 82. Deutschen Katholikentags 1968 und Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (1972–1976) trug er maßgeblich zur Verständigung zwischen Kirche und Gesellschaft bei. Mit seiner ausgleichenden und verbindlichen Art bereicherte er den Dialog in herausfordernden Zeiten und brachte wichtige Impulse ein.
Bischof Wiesemann erinnert sich: „In vielen persönlichen Begegnungen durfte ich ihn als einen tiefgläubigen Menschen erleben, der mit wachem und kritischem Blick den Weg seiner Kirche leidenschaftlich mitverfolgte und mit ihr unerschütterlich verbunden war.“
Auch im hohen Alter blieb Bernhard Vogel eine geschätzte Stimme in politischen und gesellschaftlichen Debatten. „Man hörte auf ihn, weil seine Beiträge den enggesteckten Horizont persönlicher, nationaler oder ideologischer Grenzen stets weit überschritten. Für all das gebührt ihm unser tief empfundener Dank“, so Bischof Wiesemann. „Gott, der Herr vergelte ihm das viele Gute, das er getan hat, und gebe ihm die ewige Ruhe.“
Das vollständige Statement von Bischof Wiesemann steht hier zum Download bereit.